Der Anfang 2010

Am 27. Januar erfolgt die notarielle Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrages zwischen Gemeinde und Heimatverein für 99 Jahre. Damit erhält der Heimatverein ein etwa 8 000 m² großes Areal, auf dem sich überwiegend denkmalgeschützte Gebäude befinden. Der einst dorfprägende Gutshof ist nach 20 Jahren Nutzungsaufgabe in einem beklagenswerten Zustand. Er ist ein unkontrollierter und anonymer Müllabladeplatz geworden. Neben viel Unrat in den Gebäuden und auf der Hoffläche ist das Gelände stark durch Wildwuchs geprägt. Hinzu kommt die völlige Zerstörung des einstigen Kuhstalldaches durch einen Brand 1993.

Die Zielsetzung der Mitglieder ist es, Ordnung zu schaffen, Gebäude zu sichern und zu sanieren sowie eine kulturelle und soziale Begegnungsstätte für alle Fredersdorf-Vogelsdorfer und Besucher aufzubauen.

Am 27. Februar startet der erste große Arbeitseinsatz auf dem Gutshof. Mit Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr Fredersdorf-Süd und vielen Helfern werden notwendige Fällarbeiten durchgeführt, Baumstämme zersägt und anfallendes Brennholz sowie Gestrüpp zusammengetragen, aber auch erste Entrümpelungsaktionen in den Häusern begonnen. Etwa 70 Menschen haben an diesem Tag Schwerstarbeit geleistet!

Mit denkmalgerechter Erlaubnis der Unteren Denkmalschutzbehörde wird eine Baufirma mit den Abrissarbeiten und der Beräumung des zerstörten Kuhstalldaches betraut. Ende März sind die verkohlten Reste der Dachkonstruktion und die beschädigte 64 cm dicke Mauerkrone auf einer Länge von 115 m abgetragen. Danach beginnt die Müllbeseitigung im 500 m² umfassenden Innenraum, an manchen Stellen bis zu einem Meter hoch mit verkohlten Reifen gelagert. Freigelegt werden die alten Futtertröge und der Steinfußboden, wo einst etwa 50 Kühe standen. Eine ortsansässige Dachdeckerfirma repariert offene Dachflächen am Pächterhaus.

Die Mitglieder beschließen regelmäßige Arbeitseinsätze. Nicht nur Mitglieder und ihre Angehörigen helfen, sondern auch fleißige Helfer zersägen Hölzer, roden Stubben und befreien die Gebäude von Müll und Unrat, Frei- und Grünanlagen werden urbar gemacht und etwa 170 m³ Bauschutt per Hand in Container verladen. Im Sommer helfen Schüler der 10. Klassen der Oberschule Fredersdorf-Süd. Sie verladen 1301 rollfähige Reifen, das sind 13,1 t jeglicher Größe und Art, per Hand in Container. Die noch verbliebenen verkohlten 6 t Reifen gehen als Extrasondermüll in die Entsorgung.
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