Pressemitteilung der Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf und des
Heimatvereins Fredersdorf-Vogelsdorf e.V.

 

Einladung zum würdigen  Gedenken an unseren kürzlich verstorbenen Ortschronisten, Herrn Dr. Manfred Kliem, anlässlich der Herausgabe des
3. Bandes zur Ortsgeschichte Fredersdorf-Vogelsdorf

 

 

Im September vergangenen Jahres mussten wir schmerzlich Abschied nehmen von dem ausgewiesenen Historiker Dr. Manfred Kliem, der sich um unseren Ort insbesondere als Ortschronist und als Mitbegründer des Heimatvereins verdient gemacht hat.

 

Am 31. März diesen Jahres wäre er 80 Jahre geworden. Dies möchten die Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf und der Heimatverein Fredersdorf-Vogelsdorf e.V. zum Anlass nehmen, eine Veranstaltung durchzuführen, auf der der Hauptautor unserer Ortschronik auch dadurch gewürdigt wird, dass zugleich der lange erwartete 3. Band seines großen Werkes unter dem Titel „Ortsgeschichte Fredersdorf-Vogelsdorf 1933-1945-1949 mit Ausblicken bis 2012“ erstmalig der Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Damit finden seine umfangreichen Recherchen, seine unermüdlichen Nachforschungen und Archivarbeiten über unseren Ort, ergänzend im Kontext der europäischen Geschichte und den beiden vorangegangenen Bänden, einen würdigen Abschluss.

 

Wer die beiden vorhergehenden Bände kennt, ahnt, dass Manfred Kliem auch hier wieder, wenn es um Nazizeit, Krieg und Nachkrieg geht, die durchaus originell dargestellte Allgemeingeschichte mit Forschungen und Zeitzeugenberichten zur Ortsgeschichte - manchmal überraschend - zu verbinden weiß. Es stecken immenser Fleiß in den Details und der Ertrag eines jahrzehntelangen Forscherlebens darin. Noch mehr als in den vorigen Bänden lässt er Zeitzeugen auch direkt zu Wort kommen, was die Darstellungen farbig macht.

 

Wir wissen von ihm selbst, dass er auch darunter gelitten hat, dass diese Zeugen selten in ihren Aussagen ganz übereinstimmen. So wäre er der letzte gewesen, der sich gegen eine Diskussion seiner Ergebnisse mit seinen Lesern gesperrt hätte. Es bleibt schmerzlich, dass wir diese Diskussion mit ihm selbst nicht mehr führen können. Sicherlich ist dem Text anzumerken, dass er in mühsamer Kleinarbeit über viele Jahre aus Einzelforschungen zusammengewachsen ist. Daraus erklären sich auch gelegentliche Wiederholungen. Hier und überhaupt hat die Redaktion durch Hans Keller und Dieter Kromphardt nur sehr behutsam eingegriffen. So haben wir hier ein Vermächtnis vor uns, an dem Manfred Kliem bis in die letzte Zeit seines Krankenlagers hinein noch gearbeitet hat und das ihm ganz besonders am Herzen lag.

 

Aus dem reichen Inhalt seien willkürlich einige spannende Themen herausgegriffen: - Gab es einen Kirchenkampf in der Parochie Fredersdorf? –Der Autobahnbau in Fredersdorf und Vogelsdorf… - Ein einmaliges Fredersdorfer Dokument über ein „proletarisches Einheitskartell“  - Das Schicksal des gefallenen Fredersdorfers Hans Koschel – Ab 1942 besorgt ein Fredersdorfer Parteigenosse Gold- und Devisentransporte nach der Schweiz, nach Thüringen und Bayern - Der Bombenabwurf auf Fredersdorf am Abend des 18. Novembers 1943 - Die nationalsozialistische „Behandlung der Judenfrage“ an erlebten Beispielen aus Fredersdorf und Vogelsdorf - Der Krieg überrollt Fredersdorf und Vogelsdorf. - Erwin Storrs Anschlag - Das antifaschistische Komitee  Fredersdorf - Erste Fredersdorfer Betriebe nach dem Krieg – Postinspektor Franz Massino und das „Postreich Fredersdorf“ -Zeitzeugen-Protokolle über die SED-Parteigründung ab Sommer 1945 - Die ominösen Werwolf-Verdächtigungen und -verhaftungen  - Die Bodenreform 1945-1950 in Fredersdorf und Vogelsdorf  - Zur demokratischen Schulreform - Die S-Bahn in Richtung Strausberg wird 1947 und 1948 gebaut  - Richard Bredereck, der Maler aus Fredersdorf.

 

Zur Ehrung von Manfred Kliem und zur Buchvorstellung laden die Gemeinde Fredersdorf-Vogelsdorf und der Heimatverein Fredersdorf-Vogelsdorf e.V. alle Interessierten – ob Jung ob Alt – am 5. April 2014, um 10.00 Uhr in die Kulturscheune auf dem Schulkampus Fredersdorf (Zugang: Grundschule
Fred-Vogel, Tieckstraße 38) herzlich ein.

 

Dr. Uwe Klett                                                                     Hannelore Korth

 

Bürgermeister                                                                   Vorsitzende Heimatverein