Interessierte Männer und Frauen folgten am Samstagnachmittag der Einladung des Heimatvereins, den Friedhof an der Schöneicher Allee näher kennenzulernen.

Am Eingang traf man sich und hörte von Hannelore Korth, Vorsitzende des Heimatvereins, manches über den um 1825 entstandenen Friedhof, über seine Erweiterungen und die damit verbundenen Streitigkeiten bis in die jüngste Vergangenheit. Berührt standen die Zuhörer an der Gedenktafel der Kriegstoten, als sie vom Schicksal junger Menschen erfuhren, die noch in den allerletzten Kriegstagen, als alles eigentlich schon vorbei war, in Fredersdorf ihr Leben lassen mussten.

Die Geschichten, die sich um die Erbbegräbnisse und deren Fredersdorfer Persönlichkeiten ranken, erstaunte auch jene, die den Friedhof meinten zu kennen. Da ist die ehemalige Ruhestätte der Familie von Bothe, jetzt verkauft. Dazu gab es Fragen und den wiederholten Wunsch, die Grabstätte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Den Vorschlag: wichtige Lebensdaten zum Wirken der Familie nachlesbar auf einer Stele nahe der Grabstätte festzuhalten, fand breite Zustimmung.

Besonders interessierte die Geschichte des Mausoleums der Familie Bohm. Hannelore Korth erläuterte das bedeutendste Kulturdenkmal der Fredersdorfer Ortsgeschichte, und sie erzählte über die Familienmitglieder aus mehr als drei Generationen. Auch konnte sie die Bewandtnis der heute noch erkennbaren Öffnung in der nordöstlichen Friedhofsmauer, Höhe des Mausoleums, erklären. Ehrfurcht erfasste die Besucher im Innern der Gruft mit den reich verzierten Särgen. Und am Findlingsstein Otto Bohm („Fabrik-Bohm“) zeigten sich die Zuhörer über die Tragik seines Todes Anfang 1946 (nicht 1947) im sowjetischen Speziallager Sachsenhausen betroffen.

Am Ende des Rundgangs waren die Zuhörer sichtlich beeindruckt, wie viele Menschen, seien es Handwerker, Geschäftsleute, Honoratioren oder Gutbetuchte die Entwicklung in Fredersdorf mit geprägt haben. Sie alle haben hier ihre letzte Ruhe gefunden.

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